Nachhaltigkeits Maßnahmen

 

Anpacken, um die Ziele zu erreichen

Damit die Ziele des nachhaltigen Kreisentwicklungskonzeptes erreicht werden können, braucht es konkrete Maßnahmen, die in vorgegebenen Zeiträumen umgesetzt werden. Auch gilt es zu prüfen, ob die Maßnahmen auch wirken – oder ob gegengesteuert werden muss.
 

Die aktuell vorgeschlagenen Nachhaltigkeitsmaßnamen für den Landkreis Freudenstadt sind in einem umfänglichen Prozess entstanden. Beteiligt waren die Mitarbeitenden der Kreisverwaltung, eine Steuerungsgruppe, bestehend aus Mitgliedern der Kreisverwaltung, und der Nachhaltigkeitsbeirat des Landkreises Freudenstadt. Auch aus dem Schulwettbewerb zum Thema Nachhaltigkeit, den die Kreisverwaltung im Jahr 2022 erstmals durchgeführt hat, wurden Maßnahmenvorschläge in den Maßnahmenkatalog aufgenommen.
 

 

Der MaßnahmenkatalogIm Maßnamenkatalog sind aktuell 34 Maßnahmenvorschläge, die der Nachhaltigkeitsbeirat zur Umsetzung vorgeschlagen hat. Zusätzlich gibt es 10 weitere Vorschläge im sogenannten Maßnahmenpool. Das sind Maßnahmenvorschläge, die zu einem späteren Zeitpunkt in Umsetzung gehen sollen.

 

Sie können mitgestaltenBei den Nachhaltigkeitskonferenzen und unserer Online-Beteiligung können Sie den Maßnahmenkatalog noch mitgestalten und auch eigene Vorschläge einbringen. Der Nachhaltigkeitsbeirat wird sich im Anschluss nochmals mit allen Vorschlägen beschäftigen.

 

Die aktuellen Maßnahmenvorschläge

 

Ökologische Tragfähigkeit

 

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Klimaschutz & Klimafolgenanpassung

Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungskonzept für den Landkreis Freudenstadt
Erstellung eines Klimaschutz-Konzepts für den Landkreis Freudenstadt (unter Einbindung aller Landkreis-Kommunen und zentralen Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft) inkl. Erarbeitung einer Konzeption zur Erreichung der Klimaneutralität (auf Landkreis- und Verwaltungsebene).

Erstellung eines Klimafolgenanpassungskonzepts bezogen auf landkreiseigene Gebäude und Liegenschaften sowie Erarbeiten eines Maßnahmenkatalogs.
 

Konzeption Wasserstoff-Modellregion
Konzepterstellung für den Aufbau einer Wasserstoffmodellregion mit den Schwerpunkten; „Produktion von grünem Wasserstoff aus Abfallholz“, „Einsatz von grünem Wasserstoff im ÖPNV und im Schwerverkehr“, „Vertrieb und Einsatz von grünem Wasserstoff im Gasnetz der Region“

 

Kreis-Förderprogramm regenerative Energien
Auflegen eines kreiseigenen Förderprogramms, um die Erzeugung und die Speicherung regenativer Energien im Landkreis Freudenstadt voranzubringen.

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Natürliche Ressourcen & sorgsame Flächennutzung

Aktivierung Leerstand
Erarbeitung eines Landkreis-Konzeptes inkl. Anlaufstelle zur Nutzung /Wiederbelebung von Leerstand (Wohnraum und Gewerbe).
 

Landkreis Streuobst
Anpflanzung von Streuobstbäumen auf landkreiseigenen Flächen. Man könnte mit Baumpatenschaften die Anschaffung finanziell gering halten. Pflege durch das Landwirtschaftsamt oder den Landschaftserhaltungsverband.

 

Kreis-Förderprogramm „Flächeneffizientes Bauen“
Auflegen eines kreisweiten Förder- und Aktionsprogramms für flächeneffizientes/flächensparendes Bauen (Geschossbau auch im Gewerbe, Umnutzung von Bestandsgebäuden, flexible Grundrisse etc.) und zur Reduktion der Flächenversiegelung im Außenbereich.

 

Reduktion von Speichervolumen statt Verwendung von Cloud-Speichern
Dass Fliegen, Autofahren etc. dem Klima schaden, ist allgemein bekannt. Doch auch ein allzu sorgloser Umgang mit der Cloud schädigt das Klima: 1 Terabyte Cloud-Daten emittieren bis zu 210 kg CO2. Um das Datenvolumen der Landkreisverwaltung zu reduzieren, wird ein Konzept zur permanenten Löschung von ungenutzten Daten auf den Landkreis-Servern erarbeitet.

 

Stand-by-Betrieb-Eindämmen
Das Landratsamt ergreift Maßnahmen, um den Stromverbrauch in den Kreisliegenschaften, der von stillen Stromverbrauchern verursacht wird, zu reduzieren. Damit soll der Stromverbrauch der Kreisliegenschaften reduziert werden.

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Biologische Vielfalt

Den kreisweiten Biotopverbund stärken
In einem Biotopverbundsystem besteht ein funktionierender räumlicher Kontakt (ökologische Vernetzung) zwischen Lebensräumen, ohne dass diese unbedingt direkt miteinander verbunden sein müssen. Die zwischen gleichartigen Biotopen liegenden Flächen sollten für Organismen überwindbar sein, sodass ein Austausch von Individuen möglich ist. Durch verschiedene Maßnahmen soll dieser Biotopverbund im Landkreis ausgebaut und gestärkt werden.

 

Naturnahe Bewirtschaftung und den artenstärkenden Umbau von kreiseigenen Grünflächen und Verzicht auf Pestizide
Erstellung einer Konzeption zum Umbau der öffentlichen Grünflächen im Landkreis im Sinne der biologischen Vielfalt. Damit verbunden: Anpassung des Pflegekonzeptes inkl. Öffentlichkeitsarbeit. Anlage von Blühflächen und -streifen im gesamten Landkreis. Dabei Verwendung von gebietstypischem Saatgut. Zur Verfügungstellung dieses Saatguts auch für die Bevölkerung. Weiterer Vorschlag: Etablieren eines Landkreishonigs der von diesen Blühflächen stammt.

 

Insektensterben eindämmen
Konkrete Unterstützung und Förderung von Maßnahmen für den Schutz des Lebensraums von Insekten (Blühwiesen, Insektenhotels etc.) im Landkreis Freudenstadt.

Wirtschaft und Arbeit

 

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Wirtschaft, Arbeit, Infrastruktur & Tourismus

Unternehmen Zukunft – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
Aufbau eines Netzwerkes von Unternehmen im Landkreis mit folgenden Zielsetzungen:

  1.  Vernetzung von Firmen, die das Thema Nachhaltigkeit aktiv angehen und ihre Erfahrungen mit anderen teilen möchten.
  2. Generelle Stärkung des Austausches und der Vernetzung von Unternehmerinnen und Unternehmern zur Verbesserung der regionalen Zusammenarbeit und Stärkung er regionalen Produktions- und Wertschöpfungsketten.

Gründer-Zentrum + Co-Working
Aufbau eines Gründerzentrums für Start-ups bzw. Gründerinnen und Gründer (inkl. Co-Working-Spaces (auch in Kombination mit Gesundheits-/Sport- bzw. sozialen Angeboten).


Wohnraum als Standortfaktor
Unterstützung bei der Schaffung von zeitgemäßem und erschwinglichem Wohnraum auch zur Steigerung der Attraktivität des Landkreises als Arbeitsort.

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Regionale Wertschöpfung

Unterstützung von Hofläden und Betrieben der Grundversorgung bei der Online-Vermarktung
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die Möglichkeit eines Onlineverkaufes ist. Für kleinere Betriebe ist es allerdings schwer solche Angebote aufzubauen und zu pflegen. Es wird geprüft, ob ein kreisweites Online-Angebot erstellt werden kann.

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Landkreisfinanzen

Generationengerechte Haushaltsplanung
Kreisinvestitionen und -ausgaben sollen so gestaltet werden, dass sie nicht einseitig zu Lasten der davon betroffenen Generationen gehen.

 

Überwachung / Monitoring der Nachhaltigkeitsziele
Es wird ein Monitoringsystem mit Kennzahlen und Indikatoren entwickelt, mit dem die Wirksamkeit von Maßnahmen gemessen bzw. der Erreichungsgrad der Nachhaltigkeitsziele überwacht werden.

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Mobilität

Verlässlicher Stundentakt im Landkreis
Wer mit dem ÖPNV im Landkreis FDS unterwegs ist, sollte mindestens eine Anbindung im Stundentakt haben an allen Tagen der Woche.

 

Barrierefreier ÖPNV
Barrierefreie Umstellung des kompletten ÖPNV-Angebots im Landkreis Freudenstadt.

 

Radverkehrswegenetz (Alltag und Freizeit)
Aufbau eines kreisweiten Radverkehrsnetzes (inkl. Radschnellwegeverbindungen) und Schaffung und Verdichtung eines Alltagsradwegenetzes.

 

Mängelmelder Radverkehr
Einführung eines (digitalen) Mängelmelders zum Melden von Störungen und Gefahren im Radverkehrsnetz im Landkreis Freudenstadt.

Soziales und Gesellschaft

 

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Gesundheit & Daseinsfürsorge

Notfall- und Katastrophenschutz-Konzeption
Überprüfung und Aktualisierung der vorliegenden Notfall- und Katastrophenschutz-Konzeptionen. Auch in Bezug auf die Folgen des Klimawandels.

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Attraktiver Landkreis für alle Generationen

Aufbau und Koordination eines kreisweiten Unterstützungs- bzw. Betreuungsnetzwerkes
Ausbau, Stärkung und bessere Vernetzung von bestehenden Unterstützungs- und Betreuungsangeboten im Landkreis (Beispiel: Helfende Hände etc.). Sowie Etablierung von Willkommens-Scouts zur Verbesserung der Eingliederung von zugezogenen Menschen und Fachkräften.

 

Pflegeheim-Alternativen
Förderung und Aufbau von alternativen Angeboten zu klassischen Pflegeheimen (z.B. Senioren- bzw. Pflegewohngemeinschaften, Tagespflegeeinrichtungen, Betreuungsgruppen bzw. niederschwelligen Unterstützungsangeboten für Menschen mit Betreuungs- und Pflegebedarf), um den Menschen im Landkreis ein gutes Älterwerden im eigenen Wohnort zu ermöglichen.

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Teilhabe & Chancengleichheit

Ausbau der aufsuchenden Sozialarbeit + Kopplung mit der Schulsozialarbeit
Aufsuchend bedeutet, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die entsprechenden Einrichtungen bzw. zu den betroffenen Personen kommen.

 

Integrationskonzept Landkreis Freudenstadt
Erstellen eines Integrationskonzepts für den Landkreis Freudenstadt (inkl. offenem Beteiligungskonzept) und Etablierung eines Integrationsbeirats für den Landkreis Freudenstadt (Beratungsgremium und Anlaufstelle bei Migrations- und Integrationsfragen).

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Bildung

Bildung für nachhaltige Entwicklung / Campusveranstaltungen
Veranstaltung von Abendvorträgen / Diskussionsveranstaltungen und anderen Bildungsformaten für die breite Bevölkerung zum Thema Nachhaltigkeit / Nachhaltige Entwicklung in Zusammenarbeit mit und am Standort des Campus Schwarzwald in Freudenstadt.

Verwaltung und Politik

 

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Landkreisverwaltung

Nachhaltigkeitscheck für Landkreisentscheidungen
Entwicklung und Einführung eines Nachhaltigkeits-Checks für Landkreisentscheidungen, um deren Nachhaltigkeitsauswirkungen besser abschätzen zu können.

 

Einführung eines nachhaltigen Beschaffungswesens
(auch regionale Aspekte werden berücksichtigt)

Das Beschaffungswesen der Landkreisverwaltung wird so gestaltet, dass nur noch Produkte und Dienstleistungen beschafft werden, die von der Herstellung bis zur Entsorgung, unter Berücksichtigung sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte, geringere Folgen für die Umwelt haben.
 

Außerdem soll die regionale Komponente bei der landkreiseigenen Beschaffung gestärkt werden. Dies gilt auch für Speisen und Getränke bei der Außer-Haus-Verpflegung (z.B. in Kantinen / Mensen des Landkreises).
 

Und generelle Berücksichtigung des örtlichen Handels bei der Beschaffung von Liefer- und Dienstleistungen bis 5.000 € Netto.
 

Öffentlichkeitsarbeit N!
Verstärkte Öffentlichkeits- und Informationsarbeit zu Nachhaltigkeitsthemen durch das Landratsamt (im Sinne von Bildung für nachhaltige Entwicklung) / Erarbeitung eines Kommunikationskonzepts zum Thema nachhaltige Entwicklung.

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Einbeziehung der Einwohnerschaft

Konzept Einwohner-Einbindung
Erstellung eines Konzepts zur reproduzierbaren, transparenten und chancengleichen Einbindung der Einwohnerschaft bei politischen Entscheidungsprozessen erarbeiten. Dabei wird geprüft, inwieweit bislang beteiligungsferne Zielgruppen stärker und besser einbezogen werden können.

 

Kreisjugendforum
Etablierung eines kreisweiten Jugendforums zur besseren Einbindung der Interessen von jungen Menschen in die Kreispolitik. Das Kreisjugendforum soll auch mit dem Kreisseniorenrat vernetzt werden, um somit einen generationenübergreifenden Austausch zu gewährleisten.

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Interkommunale Zusammenarbeit

Arbeitsgruppe und Netzwerk interkommunale Nachhaltigkeit
Etablierung von interkommunalen Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen des nachhaltigen Kreisentwicklungskonzepts. Ziel interkommunale Zusammenarbeit beim Thema nachhaltige Kreisentwicklung.

 Maßnahmenvorschläge im Handlungsfeld Globale Verantwortung

Einführung eines nachhaltigen Beschaffungswesens
(siehe Landkreisverwaltung)

Das Beschaffungswesen der Landkreisverwaltung wird so gestaltet, dass nur noch Produkte und Dienstleistungen beschafft werden, die von der Herstellung bis zur Entsorgung, unter Berücksichtigung sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte, geringere Folgen für die Umwelt haben. Insbesondere sollen hier auch Aspekte der internationalen und globalen Verantwortung berücksichtigt werden. Zum Beispiel der Verzicht auf Waren, die durch den Einsatz von ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt werden.